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Häufig gefragt?
Wollwachs – gibt es ein Allergierisiko für Mutter und Kind?
Wollwachs oder Lanolin wird durch das Waschen von Schafwolle gewonnen. Zusammen mit dem Schweiß des Schafes entsteht Wollwachs in der Tierhaut.
Um reines Wollwachs zu bekommen, bedarf es vieler technischer Reinigungs- und Extraktionsschritte. Entsprechend erhält man Wollwachs in unterschiedlichen Qualitätsstufen. Die höchste ist die pharmazeutische Qualität gemäß Arzneibuch. Dennoch bleiben Rückstände ein Thema: Bei Kosmetika weisen Analysen immer wieder Spuren von Pestiziden nach, die in der Schafzucht eingesetzt werden, um die Tiere frei von Schädlingen zu halten. Auch sagt die Qualität an sich nichts aus über die Verträglichkeit: Wollwachs hat als natürliche Substanz ein allergenes Potenzial.
Wollwachse in der Brustwarzenpflege
Lanolin wird häufig in der Brustwarzenpflege eingesetzt. Dadurch kommt aber nicht nur die Mutter mit dem Wollwachs in Kontakt, sondern auch das Kind. Und sollte die Mutter Wollwachs anwenden, wenn die Brustwarze Hautveränderungen oder -verletzungen zeigt, steigt das allergene Potenzial nochmals deutlich. Dies ist der Grund, warum dermatologische Expert:innen vom Einsatz von Wollwachsen und deren Zubereitungen abraten – oder es zumindest einschränken auf die Bereiche, in denen es keine Alternative gibt.
Langzeitfolgen noch nicht erfasst
In der Praxis und aus persönlichen Erfahrungsberichten werden nur selten negative Auswirkungen berichtet. Was aber die mögliche Sensibilisierung im Kindesalter für Langzeitfolgen hat, ist nicht systematisch erfasst.
Es liegt nun an Ihnen zu entscheiden, ob Sie langfristig der Empfehlung der Expert:innen folgen möchten und weniger Lanolin einsetzen möchten oder gar darauf verzichten. |