Suche
Close this search box.

Still, Husten, still – weil‘s Kindlein schlafen will

Als Schutzreflex erfüllt Husten eine wichtige Funktion: Der explosionsartige Atemstoß befreit unsere Atemwege von Schleim oder Fremdkörpern. Häufig wird Husten jedoch auch durch eine virale Atemwegsinfektion verursacht, der Husten tritt dann als Begleitsymptom einer Erkältung auf. Ein lang anhaltender Husten reizt die Atemwege und kann als sehr belastend empfunden werden. Gerade die bei einer Erkältung häufig auftretenden Hustenattacken in der Nacht können für Kinder und Eltern besonders quälend sein, wenn sie allen gemeinsam den Schlaf rauben.

Lesen Sie in diesem Artikel …

  • dass es zwei Formen des Hustens gibt und woran Sie diese erkennen können
  • welche Ursachen es für Husten gibt
  • welche Maßnahmen Ihrem Kind Linderung verschaffen können

Ist der Husten produktiv oder trocken?

Grundsätzlich werden zwei Formen des Hustens unterschieden: Vom produktivem Husten spricht man, wenn der Husten mit schleimigem Auswurf einhergeht. Beim trockenen Husten hingegen fehlt dieser Auswurf – er ist trocken oder unproduktiv. Dieser trockene Husten kann besonders unangenehm sein. Der Hustenreiz lässt sich nicht oder nur schwer unterdrücken und die Atemwege, Hals und Rachen sind schmerzhaft gereizt. Man spricht daher auch von einem Reizhusten.

Im Verlauf einer Erkältungskrankheit wandelt sich der Husten in der Regel. Ist er zunächst meist trocken, entsteht nach einigen Tagen durch eine Entzündung in den Atemwegen vermehrt Schleim. Um das zähflüssige Sekret abzutransportieren, entwickeln Betroffene im weiteren Verlauf einen produktiven Husten. Ist auch diese Phase der Erkältung vorüber, können die Schleimhäute überreizt sein und es entwickelt sich schließlich erneut ein unproduktiver Reizhusten. Dieser hält manchmal tage- oder sogar wochenlang an.

Husten kann viele Ursachen haben

Husten ist ein Symptom, dem viele Ursachen zugrundeliegen können. Die häufigste Ursache für Husten ist eine akute Infektion der Atemwege, zumeist durch virale Erreger. Typisch sind dann zusätzliche Symptome wie Schnupfen, Halsschmerzen und selten auch erhöhte Temperatur oder Fieber.

Neben einer Erkältung kommen allerdings auch weitere Ursachen für Husten in Frage, z.B.:

  • Allergien: Heuschnupfen kann ebenfalls Husten verursachen.
  • Asthma: Beim Asthma können Infektionen oder bestimmte Reize wie Tierhaare die Symptomatik verschlechtern und Husten verursachen.
  • Eingeatmete Fremdkörper: Insbesondere im Kleinkindalter kann auch ein eingeatmeter Fremdkörper, z.B. ein Spielzeug oder Nahrungsmittel, die Ursache eines plötzlich auftretenden Hustens sein. Bei einem solchen Verdacht sollte sofort der Rettungsdienst gerufen werden!

Sonderfall chronischer Husten: Von einem chronischen Husten spricht man, wenn der Husten länger als 8 Wochen anhält. Hierfür kommen viele Ursachen infrage, zum Beispiel ein unentdecktes, noch nicht therapiertes Asthma oder die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente. In jedem Fall sollte ein lang andauernder Husten ärztlich abgeklärt werden.

Husten lindern

Bei länger andauerndem Husten sollte möglichst der Auslöser des Hustens behandelt werden, da dann auch der lästige Hustenreiz verschwindet. Kurzfristig können jedoch auch Medikamente eingesetzt werden, um den Hustenreiz zu lindern oder das Abhusten zu erleichtern. Je nach Art des Hustens kommen dafür entweder Hustenstiller oder Hustenlöser in Frage.

Hustenstiller

Hustenstiller (oder auch Hustenblocker) werden bei trockenem, unproduktivem Husten eingesetzt. Sie blockieren den Hustenreiz und können so ein nächtliches Durchschlafen ermöglichen, während sich dann gleichzeitig die gereizten Atemwege wieder erholen.

Neben pflanzlichen Wirkstoffen stehen auch chemische Hustenstiller als frei verkäufliche Arzneimittel zur Verfügung. Diese können ihre Wirkung über zwei grundsätzlich verschiedene Mechanismen entfalten: Substanzen wie Dextromethorphan oder Pentoxyverin sind zentral wirksam, das heißt, sie dämpfen den Hustenreiz direkt im Gehirn. Levodropropizin (Quimbo® Tropfen oder Sirup) hingegen hemmt den Hustenreiz, indem es die Reizweiterleitung der Atemwege zum Gehirn blockiert. Dadurch ist der Wirkstoff Levodropropizin besonders gut verträglich und schon für Kinder ab 2 Jahren geeignet.

Pädia Scherenschnitt Jugendlicher

Quimbo® 

Quimbo wird zur symptomatischen Behandlung von trockenem Reizhusten angewendet.

Das Arzneimittel ist für Kinder ab 2 Jahren sowie Erwachsene geeignet und als Sirup und Tropfen rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

 

Hustenlöser

Hustenlöser verflüssigen zähen, fest sitzenden Schleim und erleichtern dadurch das Abhusten. In Deutschland gebräuchlichste Substanzen sind Ambroxol und N-Acetylcystein, in englischsprachigen Ländern auch Guaifenesin (in Deutschland erhältlich als Fagusan® Lösung für Kinder ab 12 Jahren). Daneben stehen pflanzliche Wirkstoffe zur Verfügung (z.B. Pflanzenextrakte aus Thymian und Efeu) sowie Salben mit ätherischen Ölen zum Einreiben oder Inhalieren.

Vorsicht vor ätherischen Ölen bei Kleinkindern! Die Verwendung von ätherischen Ölen kann zu Atemwegsreizungen und Komplikationen führen. Daher sollten diese insbesondere bei Säuglingen- und Kleinkindern nicht verwendet werden.

Ergänzende Maßnahmen

Neben medikamentösen Maßnahmen sollte eine Reizung der Atemwege durch trockene Luft oder Zigarettenrauch vermieden werden. Eine freie Nasenatmung und ausreichendes Trinken unterstützen zusätzlich eine Befeuchtung der Atemwege und können so ebenfalls zur Linderung des Hustens beitragen. Auch das Inhalieren mit Salzwasser wird häufig als wohltuend empfunden, da es ein Austrocknen der Atemwege vermindert.

Tipps für den Alltag

In den Wintermonaten gehört eine laufende Nase gerade bei Kindergartenkindern meist zum Alltag. Auch wenn ein ganzer Winter ohne Erkältung kaum möglich erscheint, so können bestimmte Maßnahmen doch dabei helfen, dass sich Ihr Kind seltener erkältet:

1. Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte

Ausreichend zu trinken und eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung stärken das Immunsystem. Genug Schlaf, für Schulkinder zwischen sechs und zwölf Jahren etwa 9 bis 12 Stunden, trägt ebenfalls zu einer Stärkung der Abwehrkräfte bei.

2. Handhygiene

Regelmäßiges Händewaschen dämmt die Verbreitung von Erkältungsviren ein. Jedoch muss richtiges Händewaschen erst erlernt werden. Routinen und Merksätze können schon den Kleinsten dabei helfen daran zu denken, in welchen Situationen die Hände gewaschen werden sollten.

Ältere Kinder können mit einem einfachen Experiment spielerisch etwas über Krankheitserreger und die Bedeutung von Seife bei der Handhygiene lernen: In eine Schüssel mit Wasser wird Pfeffer gefüllt. Dieser symbolisiert die Krankheitserreger. Steckt das Kind den Finger in die Schüssel, so bleibt der Pfeffer am Finger haften. Wird der abgewaschene Finger vor dem erneuten Eintauchen jedoch vorab eingeseift, „schießt“ der Pfeffer vom Finger fort – die „Keime“ meiden die Seife und bleiben nicht mehr am Finger hängen.

3. Ausreichend trinken

Ausreichendes Trinken hält die Schleimhäute feucht, sodass Erkältungserreger sich weniger gut festsetzen können. Für 7–10-jährige Kinder empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) beispielsweise eine tägliche Trinkmenge von 970 ml.

Wasser ist der ideale Durstlöscher, den Sie Ihrem Kind über den Tag verteilt am besten immer wieder aktiv anbieten.

4. Raus an die frische Luft!

Spätestens durch die Corona-Pandemie ist es in den Klassenzimmern längst Routine: Regelmäßiges Lüften. Ebenso sollte das Stoßlüften auch in den eigenen Wohnräumen nicht vernachlässigt werden, da es bei der Vorbeugung von Erkältungen hilft. Spielen an der frischen Luft senkt zudem das Erkältungsrisiko und trägt zur guten Laune bei!

Wann zum Arzt?

Gehen Sie zu Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin, wenn:

  • Ihr Kleinkind plötzlich unter starken Hustenattacken leidet, es könnte einen Fremdkörper verschluckt haben.
  • Ihr Kind Länger als 2 Wochen an Husten leidet.
  • Ihr Kind außerdem Fieber hat und es ihm allgemein nicht gut geht.
  • Ihr Kind aufgrund des Hustens Schwierigkeiten bei der Atmung hat.
  • Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind unter dem Husten leidet.

Wenn Ihr Kind an akuter Atemnot leidet, sollte sofort ein Notarzt verständigt werden!

Husten ist einer der häufigsten Gründe für die Vorstellung in der Kinderarztpraxis. Auch wenn der Husten quälend sein kann und Familien den Schlaf raubt, steckt häufig eine vergleichsweise harmlose Erkältung dahinter und Ihrem Kind geht es zumeist schon nach einigen Tagen wieder besser. Zudem können bestimmte frei verkäufliche Medikamente den Hustenreiz lindern und zur Besserung beitragen. Informieren Sie sich dazu in Ihrer Kinderarztpraxis oder lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten.

Auf den Punkt gebracht

  • Husten ist eine Schutzreaktion des Körpers und hilft dabei, Fremdkörper aus den Atemwegen auszustoßen.
  • Die häufigste Ursache von Husten ist eine Atemwegsinfektion.
  • Im Verlauf einer Erkältung treten oft zwei unterschiedliche Formen des Hustens auf: Der produktive Husten, bei dem vermehrt Schleim abgehustet werden soll, und der unproduktive Reizhusten, der keine sinnvolle Funktion im Körper erfüllt.
  • Besonders der unproduktive Reizhusten kann hartnäckig und sehr belastend sein. Der Hustenstiller Quimbo mit Levodroproprizin unterdrückt den Hustenreiz nicht im Gehirn, sondern dämpft die Reizweiterleitung in den Atemwegen. Quimbo ist daher sehr gut verträglich und kann schon für Kinder ab 2 Jahren zur Linderung des Reizhustens eingesetzt werden.
  • Husten und Schnupfen sind Dauerbegleiter im Kindergartenalltag. Einige einfache Maßnahmen können allerdings dabei helfen, dass Ihrem Kind die nächste Erkältung vielleicht erspart bleibt: Üben Sie mit ihm spielerisch eine ausreichende regelmäßige Handhygiene ein und achten Sie als Eltern gerade bei jüngeren Kindern auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Social Media

Entdecke Pädia auf Instagram und bleibe zu aktuellen Themen informiert.

Potentielle Interessenskonflikte der Experten

Prof. Dr. Hermann Kalhoff
Es liegen keine potentiellen Interessenskonflikte vor.

Prof. Dr. med. Tomas Jelinek
Bezahlte Vorträge, Beratungstätigkeit, Leitung klinischer Studien für Abbott, Astella, Astra Zeneca, BavarianNordic, Baxter, BioNTech, Boehringer Ingelheim, Clover Pharmaceuticals, Crucell, Dr. Falk Pharma, Emergent Biosolutions, GSK, Glenmark, Hermes Arzneimittel, Hoffmann LaRoche, India Serum Institute, Medicago, Pfizer, r-biopharm, Sanofi Pasteur, MSD Sharp & Dohme, Sekizui-Virotech, Sequirus, Sigma Tau, Takeda, Themis Bioscience, Valneva

Priv.-Doz. Dr. med. Christina Schnopp
Vortragshonorare von Abbvie, Amgen, Beiersdorf, Celgene, Fortbildungskolleg GmbH, GSK, Galderma, Hipp, Infectopharm, LaRoche Posay, Leo Pharma, LETI, Lilly, MSD, Nestle, Novartis, Nutricia, Pierre Fabre, Sanofi, Unna-Akademie; Beratertätigkeit für Benevi, Hipp, Infectopharm, Leo Pharma, Lilly, Novartis, Pierre Fabre, Sanofi.

Prof. Dr. med Klaus-Michael Keller
Es liegen keine potentiellen Interessenskonflikte vor.

Prof. Dr. med. Rainer Ganschow
Es liegen keine potentiellen Interessenskonflikte vor.

Dr. med. vet. Ingrid Reiter-Owona
Es liegen keine potentiellen Interessenskonflikte vor.

Dr. med. Christian Jäkel
Der Autor ist als Rechtsberater der Pharma- und Medizinprodukteindustrie tätig, hat aber keinen Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors.

Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Tietz
Es liegen keine potentiellen Interessenskonflikte vor.

Dr. Klaus Wölfling
Es liegen keine potentiellen Interessenskonflikte vor.